Anlässlich der aktuellen Hitzewelle und der diesbezüglichen Berichterstattung des ZDF-Magazins ‘WISO’ zum Thema „Sommerhitze in Städten“ stellt sich im Kontext der RTW-Planung die Frage, wie die Stadtplanung in Neu-Isenburg mit den zukünftig zu erwartenden Herausforderungen bezüglich Urbanisierung und Nachhaltigkeit umgeht.

Umso mehr wenn offensichtlich die Vernichtung von Baumbeständen innerhalb des Stadtgebietes (hier hilft auch keine Aufforstung irgendwo) und die Versiegelung der letzten Grünflächen im Birkengewann (anstatt eines Naherholungsgebietes z.B. in Form einer Parkanlage) scheinbar ohne Berücksichtigung einer klimaaktiven Stadtplanung und mit Zustimmung der „Grünen“ (!) durchgesetzt werden.

Petra Klink, Vorstand des Dienstleistungbetriebs Neu-Isenburg (DLB), schwärmt von den besonderen Fähigkeiten von Bäumen als wahre Alleskönner und hebt deren Leistungen für das Stadtklima hervor. Jeder Baum kühle direkt und sofort, zudem wirkten die Bäume als Feinstaubfilter:

„Das ist gerade auch an heißen Tagen eine sehr wichtige Eigenschaft.“

Die von den Befürwortern der RTW immer wieder kolportierte vermeintliche Vergrämung des Individualverkehrs durch die RTW wird durch den Neubau von Parkflächen im Birkengewann und der damit einhergehenden Erzeugung von neuem Individualverkehr durch Umsteiger/Pendler aus umliegenden Gemeinden (!) konterkariert.

Die mit einer Bebauung einzunehmende Grund- und Gewerbesteuer ist anscheinend attraktiver als der Schutz der verbliebenen klimaaktiven Baumbestände und Grünflächen im bewohnten Stadtgebiet und damit indirekt der Bewohner (Temperatursenkung, Filterwirkung). Ausser natürlich in den privaten Gärten der Bürger, hier dürfen lt. der städtischen Baumsatzung selbst gepflanzte Bäume dieser Grössenordnung, egal mit welchem Nachteil verbunden, nicht gefällt werden.

2 Gedanken zu “Stadtplanung in den Zeiten des Klimawandels”

  • Ich stimme Euch von ganzem Herzen zu.
    Als Isenburgerin hätte ich mir ebenfalls eine grünere Stadt mit einem Park zum Erholen gewünscht (Birkengewann sollte jetzt Betongewann heißen. Es gibt keine einzige Birke mehr…) und keine neuen Betonflächen. So ist ein weiteres Stück Heimat (Als Kind dort viel gespielt) unwiederbringlich zerstört worden.
    Auch die Friedhofstraße und Carl-Ulrich-Straße werden ohne die wunderschönen, teils sehr alten Bäume nur noch eine hässliche, im Sommer sehr heiße Durchgangsstraße sein die keiner in positiver Erinnerung behält.
    Noch dazu der ständige Lärm und Gestank der Bahn, da muss man als Anwohner schon sehr leidensfähig sein.
    Wer es sich leisten kann wird dann wegziehen…..
    Es ist auch finanziell für mich unverständlich. Ein gut getakteter (Elektro)Bus ist billiger und flexibler.

  • Achtung Ironie:
    Wie gut, dass die Stadt die Frischluftschneisen an der Ostseite erhält oder durch die RTW erst entstehen lässt (sind die Bäume weg, kommt ungehindert frischer Wind in die Innenstadt!) und nicht alles im Birkengewann mit extrem hohen Gebäuden zubaut. Ja, klar, wegen des Drucks im Wohnungsmarkt. Es werden aber eben nicht nur Wohnungen, sondern auch wieder einmal gewerbliche Flächen gebaut. Wahrscheinlich, um die RTW-Planung finanzieren zu können.
    Ironiemodus aus!

    Als ob wir nicht selbst für die Entwicklung unserer Stadt verantwortlich wären und als ob wir nicht diesen Fakt, der erst wieder vor zwei Tagen bundesweit thematisiert wurde, kennen würden : „Da sich zwischen den Gebäuden die Hitze staut, werden besonders Großstädter von warmen Nächten heimgesucht, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich.“
    Leider ist es in Neu-Isenburg wie in der Telekommunikationsbranche: Der Bestandskunde gilt nichts, der Neukunde bekommt die besten Angebote…

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