Um eine Verlängerung der RTW bis ins Birkengewann zu rechtfertigen, wird von Seiten unseres Bürgermeisters immer wieder angeführt, dass im Gewerbegebiet Ost 6.000 Arbeitnehmer von der RTW profitieren würden.
Hierbei handelt es sich jedoch wohl eher um Wunschdenken und Übertreibungen, tatsächlich handelt es sich bei der Zahl um die maximal möglichen Arbeitsplätze. Bei dem seit vielen Jahren beträchtlichen Leerstand von Gewerbeflächen dürfte die Zahl der tatsächlichen Arbeitsplätze wohl deutlich niedriger liegen.
Aus Zeitungsberichten konnte man erfahren, dass jedoch ca. 60% der Arbeitnehmer aus Frankfurt, Offenbach, Heusenstamm und weiteren östlich gelegenen Gemeinden stammen. Für die Mehrzahl der Neu-Isenburger Arbeitnehmer würde sich also durch die Verlängerung der RTW durch Neu-Isenburg kein Vorteil ergeben.
Wenn man nun trotzdem die theoretisch maximale Anzahl von Arbeitsplätzen in Neu-Isenburg annimmt und davon die 60% der auswärtigen Pendler abzieht, bleiben noch 2.400 potentielle Fahrgäste übrig. Statistisch nutzen allerdings nur max. 20% der Deutschen den ÖPNV (sofern verfügbar). Bleiben also real nur noch ~500 Fahrgäste aus Neu-Isenburg übrig, die voraussichtlich die RTW nutzen würden.
Wenn man sich noch die bestehenden Buslinien durch das Gewerbegebiet ansieht, kommen einem auch daran noch Zweifel, da die Busse regelmässig nur spärlich besetzt sind. Aber selbst wenn man davon ausgeht, dass bei einem entsprechenden Angebot die Menschen auch davon Gebrauch machen würden, wäre die RTW mit Ihren 700 Plätzen in einem einzigen Zug gegenüber den real ~500 Passagieren über den Tag verteilt massiv überdimensioniert.
Als weiteres Argument für eine Verlängerung der RTW bis in das Stadtgebiet wird die Firma De’Longhi im Stadttor genannt. Nach eigenen Angaben arbeiten bei De’Longhi 120 Beschäftigte. Stellt man die gleiche Rechnung wie oben an, kommt man auf eine Nutzerzahl von gerade einmal ~10 Personen! Diese Rechnung lässt sich für alle Betriebe in Neu-Isenburg beliebig fortführen.
Den angeblichen Bedarf für die Verlängerung bis zum Birkengewann können unsere Freunde und wir nicht nachvollziehen. Wir stimmen dem Artikel voll zu